Themenreihe "Im Sog des Totalen"
Die Saat des heiligen Feigenbaums دانهی انجیر معابد | Deutschland, Frankreich 2024 | R: Mohammad Rasoulof | D: Mohammad Rasoulof | K: Pooyan Aghababaei | M: Karzan Mahmood | Mit: Missagh Zareh, Soheila Golestani, Mahsa Rostami, Setareh Maleki| 168 min | (OmU
Die Saat des heiligen Feigenbaums spielt in Teheran im Jahr 2022 während der politischen Unruhen, die durch den Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini ausgelöst wurden und sich auf das ganze Land ausbreiten. Vor diesem Hintergrund inszeniert Mohammad Rasoulof eine Familiengeschichte als Spiegel des Systems, den Zerfall und die zunehmende Brutalität im Öffentlichen wie Privaten. Der Staat hat die Bevölkerung im Würgegriff - psychisch und real. Auf packende Weise entwickelt sich die Geschichte des politischen Dramas von ubiquitärer Verfolgung in ein innerfamiliäres, das die destruktive Macht autoritärer, von Bespitzelung und Gewalt geprägter Strukturen auf den psychischen Innenraum des Einzelnen zeigt. Ein Politthriller und doch blutige Realität.
Der Film wurde heimlich innerhalb von drei Monaten im Iran gedreht, nach der Flucht Rasoulofs in Hamburg fertiggestellt und mit dokumentarischen Aufnahmen der Straßenkrawalle angereichert. Er selbst beantragte in Deutschland Asyl, wurde in Abwesenheit erneut zu acht Jahren Gefängnis und Peitschenhieben im Iran verurteilt.
Einführung und Moderation: Irmgard Nagel, Corinna Wernz
Datum, Uhrzeit | 25.01.2026, 17:00 |
Veranstaltungsort | Filmmuseum München |