Samstag, 9. April 2016
Einst galt das psychoanalytische Projekt der Aufklärung mit der Forderung nach einer illusionslosen Analyse der unbewussten Beweggründe menschlichen Handelns als Ideal einer demokratischen Gesellschaft.
Diese Analyse sollte auch nicht Halt machen vor politischen Ideologien, religiösen Überzeugungen und empirisch gesicherten Lehrmeinungen.
Zwar beschäftigen wir uns als Psychoanalytiker weiterhin intensiv mit Täuschungen und Selbsttäuschungen des Menschen, beschreiben individuelle und kollektive Illusionen, aber zusehends müssen wir uns auch damit auseinandersetzen, wie groß unsere Handlungsspielräume im individuellen und gesellschaftlichen Bereich wirklich noch sind. Denn in der Gegenwart haben wir es häufig mit Patienten zu tun, die eine schnelle Erleichterung ihrer Symptome suchen und für die Auseinandersetzung mit lebensgeschichtlichen Hintergründen nicht mehr die mentalen Voraussetzungen und vor allem auch die dafür erforderliche Geduld in unserem Zeitalter der Beschleunigung mitbringen. Begrenzungen unseres Aufklärungsanliegens finden sich aber auch in der unendlichen Komplexität unbewusster Prozesse und in den individuellen Einschränkungen unseres „unmöglichen Berufes“.
9.30 - 10.00 Uhr
Eröffnung, Ansprachen, Grußworte
10.00 - 10.30 Uhr
Rolf Haubl
Dialektik der Aufklärung in Moderne und Spätmoderne
10.30 – 11.00
Herbert Will und Andreas Hamburger
Wie hasst du‘s mit der Religion?
11.00 – 11.30 Kaffeepause
11.30 – 12.00
Andreas Herrmann und Jürgen Thorwart
Blinde Flecken in der psychoanalytischen Praxis:
Behandlungsfehler und ethische Grenzverletzungen
12.00 – 12.30
Podiumsdiskussion und Plenum
12.30 – 14.00 Mittagspause
14.00 – 14.30
Angelika Rothkegel und Thomas Stadler
Es ist nicht alles Gold, was glänzt
14.30 – 15.00
Agnes Schneider-Heine und Salek Kutschinski
Was bleibt vom Gold der Psychoanalyse?
Bewusstseinsveränderung, transformative Prozesse und
Zielvorstellungen in der Psychoanalyse Erwachsener
15.00 – 15.30 Kaffeepause
15.30 – 16.00
Tobias von Geiso und Elfi Freiberger
Jean Laplanche: “Die rätselhaften Botschaften des Anderen“ -
Grenzen der Aufklärung in der Psychoanalyse?
16.00 – 17.00
Podiumsdiskussion und Plenum
Ab 20.00
Festlicher Abend mit Buffet, Musik und Tanz
Rolf Haubl, Elfi Freiberger, Tobias von Geiso, Andreas Hamburger, Andreas Herrmann, Salek Kutschinski, Angelika Rothkegel, Agnes Schneider-Heine, Thomas Stadler, Jürgen Thorwart, Herbert Will
Telefon 089-5 02 42 76
Tagungsgebühr mit festlichem Abend € 160, für AT/WT der Akademie € 80
Tagungsgebühr ohne festlichen Abend € 90, für AT/WT der Akademie € 45
Nur festlicher Abend € 90, für AT/WT der Akademie € 45
Für die Veranstaltung erhalten Sie Fortbildungspunkte.
Akademie für Psychoanalyse und
Psychotherapie München e.V.
Schwanthalerstr. 106 / III Stock
80339 München
Staatlich anerkannte Ausbildungsstätte nach dem Psychotherapeutengesetz
Weiterbildungsbefugnis der BLÄK (E + KJ)
Fördermitgliedschaft in der DGPT und anerkanntes Aus-und Weiterbildungsinstitut
Mitgliedschaft in der VAKJP
Mitglied des Netzwerks Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP)
Mit öffentliche Verkehrsmitteln:
Details und mehr Informationen finden Sie auf
www.mvv-muenchen.de
Mit anderen Verkehrsmitteln:
Aufgrund der geringen Zahl von Parkplätzen ist eine Anfahrt mit dem Auto nicht zu empfehlen.