Nach dem Zusammenbruch der Alten Welt der europäischen Monarchien im Ersten Weltkrieg verfasste Freud 1927 seine elegante und eloquente Abrechnung mit der Religion im Geiste des Aufklärungsoptimismus. Schon wenig später erschütterte das irrationale
Auftrumpfen der Barbarei diesen Optimismus aufs Tiefste. Der Prozess der Zivilisation, die Rationalisierung von Herrschaft ist seither vorangeschritten; zugleich aber auch die Medialisierung und Virtualisierung der Lebenswelt. Die Globalisierung von Wirtschafts- und Entscheidungszusammenhängen geht mit einem Verlust an Kalkulierbarkeit einher. Aus dem autonomen Subjekt der Moderne wird der postmoderne, vernetzte Konsument.
Mit Macht drängen die Menschen, die ihren Ort in einer in rasender Entwicklung befindlichen Welt zu verlieren fürchten, auf der Suche nach Authentizität in spirituelle und religiöse Sicherheiten zurück. Der 11. September 2001 könnte das Datum sein, das das Ende der Aufklärung verkündet hat.
Die Tagung insgesamt und ihre einzelnen Elemente sollen dem Dialog dienen. Vortragende und Diskutierende wollen sich offen und kreativ den kritischen Fragen stellen, die aus der Begegnung einer katholischen Ordenshochschule für Philosophie mit der religionskritischen Tradition der Psychoanalyse entstehen.
Die Struktur der Tagung soll diesen kritischen Dialog abbilden. Sie zielt nicht auf „erpresste Versöhnung“, sondern auf benannte Differenz.
14.00-14.30
Begrüßung und Einführung
Eckhard Frick
Wohin dreht der „Spiritual Turn“?
16.00-16.30
Kaffeepause
16.30-18.00
Postmoderne
Moderation: Eckhard Frick
Gerhard Schneider: Identität und Kontingenz. Das nachreligiöse Subjekt in der Flüchtigen Moderne
Dominik Finkelde: Das (postmoderne) Subjekt ideologischer Anrufung
20.00-21.30
Öffentlicher Abendvortrag
Aleida Assmann:
Die Grenze zwischen Lebenden und Toten. Zur Revision des modernen Menschenbildes
Jan Assmann:
Zwangsneurose oder Fortschritt in der Geistigkeit? Zu Freuds Religionskritik
9.00-9.30
Einführung
Andreas Hamburger
Wie schwer das Leben ohne Boden ist
9.30-11.00
Transformation
Moderation: Eckhard Frick
Brigitte Boothe: Wer glaubt, wird vielleicht nicht selig, aber klug
Michael Reder: Religionskritik im Licht von Habermas' Spätphilosophie
11.00-11.30
Kaffeepause
13.00-14.00
Schlussrunde
Moderation: Andreas Hamburger, Eckhard Frick
Fishbowl: Referenten und Moderatoren
Gesamte Tagung (incl. Flying Dinner):
Anmeldung ab dem 1.1.2013: € 130,–
Anmeldung bis zum 1.1.2013: € 90,–
Studierende (bei Nachweis): € 20,–
Nur Abendvortrag am 23.2.2013, 20.00: € 15,–
Hochschule für Philosophie München
Psychoanalytisches Forum München
(Akademie, Alfred-Adler-Institut, C.G. Jung-Institut, MAP, PAM)
Das ausführliche Programm finden Sie hier als PDF
Akademie für Psychoanalyse und
Psychotherapie München e.V.
Schwanthalerstr. 106 / III Stock
80339 München
Staatlich anerkannte Ausbildungsstätte nach dem Psychotherapeutengesetz
Weiterbildungsbefugnis der BLÄK (E + KJ)
Fördermitgliedschaft in der DGPT und anerkanntes Aus-und Weiterbildungsinstitut
Mitgliedschaft in der VAKJP
Mitglied des Netzwerks Freie Institute für Psychoanalyse und Psychotherapie (NFIP)
Mit öffentliche Verkehrsmitteln:
Details und mehr Informationen finden Sie auf
www.mvv-muenchen.de
Mit anderen Verkehrsmitteln:
Aufgrund der geringen Zahl von Parkplätzen ist eine Anfahrt mit dem Auto nicht zu empfehlen.