Die Ethik-Arbeitsgruppe entstand im Jahr 1998 mit dem Ziel, Ethikleitlinien als Ergänzung der Satzung der Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie e.V. München zu formulieren und Prozeduren für die Klärung von Beschwerden und Fragen im ethischen Bereich zu bestimmen. Aus der Arbeit (damals noch unter Federführung von Prof. Dr. Thea Bauriedl) entstanden die heute gültigen Ethikleitlinien (einschließlich der darin verfaßten Gremien: Vertrauensleute und Schiedskommission) und verschiedene Merkblätter für PatientInnen, Mitglieder, Aus- und WeiterbildungsteilnehmerInnen und Vertrauensleute.
Die Ethik-AG befasste sich ferner ausführlich mit Fragen der Schweigepflicht (Broschüre Datenschutz und Schweigepflicht), des Ausfallhonorars (Merkblatt) sowie mit unterschiedlichen Aspekten von Grenzverletzungen und ethischen Konflikten in psychoanalytischen Behandlungen, in der psychoanalytischen Ausbildung sowie in der aktuellen Gesundheits- und Berufspolitik. Dabei wurde klar, dass ethische Fragen in der Psychoanalyse nicht etwas Abgehobenes darstellen, sondern immer auch Fragen einer adäquaten Behandlungstechnik und einer angemessenen psychoanalytischen Haltung sind (siehe verschiedene Literaturbeiträge, die im Intranet der Akademie zu finden sind).
Die Ethik-AG verstand sich von Anfang an auch als Forum zur Diskussion und Klärung von ethischen Fragen und Standards. Dort können die Vertrauensleute und die Mitglieder der Schiedskommission der Akademie auf Mitglieder sowie Aus- und WeiterbildungsteilnehmerInnen treffen - auch um fundierte eigene Positionen zu finden, die ihnen ihre Arbeit erleichtern. Weiter versteht sich die Ethik-AG als Forum zum zwanglosen Austausch über eigene Erfahrungen und Fragen im ethischen Bereich.
Aufgrund der Tatsache, dass ethische Gremien erst seit der Einführung der Ethikleitlinien im Jahr 2001 existieren und vorher keine Erfahrung in der Behandlung von Beschwerden von PatientInnen, KollegInnen und Aus- und WeiterbidungsteilnehmerInnen vorhanden war, besteht in hohem Maße die Notwendigkeit, ethische Konflikte und Probleme zu diskutieren und Lösungen sowie Präventionsansätze zu finden.
Die Arbeitsgruppe ist offen für
- Akademiemitglieder und
- Aus- und WeiterbildungsteilnehmerInnen.
Sie trifft sich unter Federführung von Dr. Giulietta Tibone ca. fünfmal im Jahr in der Akademie und berichtet in der Mitgliederversammlung über ihre Tätigkeit.